Pflegestation

Pflegerische Wohneinrichtung

Die Pflegestation Sunegarte bietet Suchtkranken eine Langzeitpflege mit einer umfassenden und individuellen Grund- und Behandlungspflege. Aufgrund ihrer schwierigen persönlichen und gesundheitlichen Umstände brauchen unsere Patienten ein besonderes Umfeld. 

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Dank unserer langjährigen Erfahrung haben wir besondere Stärken im Umgang mit Patienten, die eine Dualdiagnose haben. Speziell ausgebildete Palliativ-Pflegefachpersonen stellen die persönliche und fachliche Begleitung bei chronischen und terminalen Situationen sicher.

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Angebot: Langzeitpflege und Sterbebegleitung

Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Spital Sune-Egge ist auch in Krisensituationen die medizinische Versorgung jederzeit gewährleistet. Gesamthaft arbeiten ca. 25 Personen in verschiedenen Bereichen. Freiwillige besuchen regelmässig unsere Patienten und leisten damit eine wertvolle Ergänzung zu unserer Arbeit.

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Sozialarbeit

Unsere Patienten brauchen die professionelle Hilfe und Unterstützung durch unseren Sozialdienst, um – wenn möglich – die Kontrolle über ihr Leben zu erlangen und ihre Selbständigkeit zurückzugewinnen. Trotz langer Pflegeinterventionen steht vielen ein weiterer Lebensabschnitt offen, der sie vor grosse, neue Herausforderungen stellt. Diese Aufgabe erfüllt unser Sozialdienst.

Seelsorge und Diakonie

Der Seelsorge kommt eine grosse Bedeutung zu, da die meisten der Patienten mit persönlichen Sinnkrisen wie auch unheilbar chronischen Erkrankungen konfrontiert sind. Gerade diese Menschen sind besonders auf Gemeinschaft und Wertschätzung angewiesen. Die seelsorgerliche Betreuung wird von ausgebildeten Theologen wahrgenommen.

Körper- und Physiotherapie

Eine einfühlsame und verständnisvolle Körper- und Physiotherapie im Zusammenwirken von Medizin und Pflege ist in der Rehabilitation äusserst wichtig. Sie dient zum Erhalt und Wiederaufbau von körperlichen Fähigkeiten und zur Linderung von Schmerzen.

Mal- und Kunsttherapie

Im Malatelier können die Patienten ihre Fähigkeiten im kreativen Bereich neu entdecken und ihren Tagen Inhalt und Struktur geben. Das hilft ihnen beim Verarbeiten von psychischen Wunden und lässt sie ihren eigenen Wert als Mensch neu erfahren, ganz besonders, wenn sie an speziellen Projekten und Ausstellungen mitwirken.

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Bewohner: Ich würde heute vieles anders machen

«Ich hätte es im Zehnkampf weit bringen können. Schon während der Schulzeit lief ich die 100 Meter wie’s Bisiwetter in 10,8 Sekunden. Auch in anderen Disziplinen war ich stark. Nach meiner Werkzeugmacherlehre und der RS als Panzerfahrer war ich noch voller Tatendrang und Wissensdurst ...

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Als mir Kollegen von ihren Drogenerfahrungen erzählten, machte mich das neugierig. Ich wollte wissen, wie das ist. Es schlug wie eine Bombe ein. Kokain wurde "meine" Droge. Es dauerte nicht lange, bis ich den Job verlor. Weil der Kokainkonsum viel Geld verschlang, begann ich zu dealen, immer grössere Mengen. Klar begann sich die Justiz für mich zu interessieren. Mehrere Male sass ich im Gefängnis, insgesamt neun Jahre meines Lebens. Ich würde heute vieles anders machen, ja. Aber es ärgert mich, wenn die Leute mit dem Finger auf Junkies zeigen und herzlos kläffen, diese seien selber schuld an ihrer Misere. Hand aufs Herz: Hat ein junger Mensch nicht das Recht, das Leben zu entdecken und dabei Fehler zu machen?

Nun, es ist so, wie es ist. Ich jedenfalls merkte eines Tages, dass ich so nicht weitermachen konnte und zugrunde gehen würde. Es gelang mir, mit dem Drogenmissbrauch von einem Tag auf den anderen aufzuhören. Einfach so. Wie das ging? Ich weiss es selbst nicht. Ist wohl ein Wunder. Vor drei Jahren dann hörte ich ebenso schlagartig mit dem Rauchen auf. Von fünf Päckchen pro Tag auf null. Darauf bin ich stolz.

Seit zwei Jahren lebe ich im Sunegarte. Die Umgebung hier in Egg ist traumhaft. Der Blick über Greifensee und Oberland tut mir gut. Und die Leute sind ganz okay. Die Betreuer behandeln mich wie einen Menschen und nicht wie einen ehemals Süchtigen. Das rechne ich ihnen hoch an.

Ich bin aktiv – nicht nur als Fernsehsportler. Wenn es mir mein Körper erlaubt, gehe ich auf den Hometrainer. Und sonst bin ich mit meinem Rollator im Haus unterwegs und mache täglich Physio. Am liebsten aber bin ich im Kunstatelier. Ob Traumfänger, Gipsmaske oder Papiermaché-Figur – ich war fleissig, wie man in meinem Zimmer sieht. Leider ist nur zweimal in der Woche eine Therapeutin im Atelier.»

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