humorvoll und engagiert

Von der Medienbranche in die Sozialbegleitung: Deborah Archetti ist im Gassencafé Sunestube am richtigen Ort.


Wenn Deborah von ihrer Ausbildung zur Sozialbegleiterin spricht, kommt sie ins Schwärmen. Dabei beginnt ihr Tag zu einer Zeit, die selbst für Morgenmenschen früh ist: «Mein Wecker geht um 4.30 Uhr los, damit die Türen der Sunestube pünktlich um 6 Uhr öffnen.»

Deborah wechselte nicht nur die Stelle, sondern gleich die Branche. Die gelernte Marketingfachfrau arbeitete zuvor zwölf Jahre bei Agenturen und Medienhäusern, neun Jahre davon bei Radio 24. Nebenher unterstützte sie Private in der Kommunikation bei Eigenprojekten. Dass bei ihr der Mensch im Zentrum steht, bemerkte sie schon damals: «An meiner Tätigkeit in der Medienbranche schätzte ich vor allem den Kontakt zu Menschen bei Interviews und dass sie mir ihre Geschichte anvertrauten.» Dass sie sich noch stärker sozial engagieren wollte, wurde ihr bewusst, nachdem sie bei zwei wohltätigen Projekten in Südafrika mitgewirkt hatte: «Diese Erfahrung gab mir den Anstoss, einen neuen Berufsweg einzuschlagen.» Als in der Sunestube eine Praktikumsstelle ausgeschrieben war, packte sie die Gelegenheit beim Schopf und bewarb sich.

Die Ausbildung bereitet Deborah Freude. Nebst dem Kontakt zu Gästen schätzt die 34-Jährige den Spielraum für eigene Ideen. Einmal im Monat organisiert sie Dialog-, Schreib- und Fotokurse. Das Angebot bietet den Gästen eine Auszeit, um abzutauchen und ihre eigene Kreativität auszuleben. Und selbst wenn ein wohlwollendes Miteinander nicht immer gelingt, steht der respektvolle Umgang und die Begegnung auf Augenhöhe stets im Vordergrund: «Mir ist wichtig, die Menschen in ihrer eigenen Lebenswelt zu unterstützen. Mit viel Empathie und einer gesunden Portion Humor.» 

• Michael Rohrbach, freier Mitarbeiter