Ein Dörfli gegen die Pandemie

Mit Isolationsräumen für Obdachlose schliessen wir eine Versorgungslücke bei der Pandemie-Bekämpfung in Zürich.

Um die Jahreswende stiessen die Spitäler an ihre Belastungsgrenzen. Sie waren darauf angewiesen, keine zusätzlichen Covid-Patienten aufnehmen zu müssen. Mit der Akzentuierung der Pandemie zeigte sich, dass in Zürich nicht genügend Isolationsplätze für Obdachlose vorhanden waren. Wären vermehrt Menschen ohne festen Wohnsitz an Corona erkrankt, hätte es in der Stadt Zürich keine adäquate betreute Isolationsmöglichkeit gegeben, was die Gefahr verschleppter bzw. schwerer Corona-Erkrankungen und damit Spitaleinweisungen erhöht hätte. Wir unsererseits verfügten im Pfuusbus seit Ausbruch der Corona-Krise über zwei Isolationsplätze. Diese hätten im Falle gehäufter Corona-Erkrankungen Obdachloser jedoch rasch nicht mehr ausgereicht.

Kurz vor dem Jahreswechsel richteten wir daher mit Unterstützung der Stadt innert drei Tagen beim Pfuusbus ein kleines Containerdorf zur freiwilligen Isolation Obdachloser ein. Wie wichtig und richtig die Massnahme war, zeigte der Monat Januar, wo wir mehr als ein Dutzend Erkrankte aufnehmen konnten. Medizinisch betreut werden die Patientinnen und Patienten vom Arztdienst unseres Fachspitals Sune-Egge. Für die materielle, psychosoziale und seelsorgerliche Betreuung sorgen andere Mitarbeitende des SWS. (arb)