Auch jetzt für Notleidende da!

Unsere Notschlafstellen Pfuusbus und Iglu mussten wir wegen des Coronavirus schliessen. Aber wir lassen Obdachlose nicht im Stich. Wir bauen unsere Gassenarbeit aus und versorgen Bedürftige tagsüber im Pfuusbus mit dem Nötigsten.

Das Coronavirus ist für die ganze Gesellschaft eine unheimliche Bedrohung. Besonders verunsichert sind ältere Menschen und solche mit geschwächtem Immunsystem. Zu den Risikogruppen zählen auch Obdachlose und Drogenpatienten. Sie ängstigen sich derzeit wohl am meisten, sind sie doch jene Patientinnen und Patienten, die man in Spitälern und Arztpraxen auch ohne Corona-Pandemie nicht gerade mit offenen Armen empfängt. Und jetzt erst recht nicht.

Als die Nähe zur Gefahr wurde

Umso schwerer trifft sie, dass wir unsere beiden Notschlafstellen Pfuusbus und Iglu einen Monat früher als geplant schliessen mussten. Die für Obdachlose als auch Betreuer gleichermassen zumutbare Unterbringung von Menschen in Mehrbetträumlich­keiten war unter dem Aspekt der Nichtweiterverbreitung des Virus nicht mehr länger möglich. Es ist uns schmerzlich bewusst, dass dies für unsere Gäste ein schwerer Schlag ist. Doch das, was den Pfuusbus und das Iglu auszeichnet, die Möglichkeit, Gemeinschaft zu leben, ist in der aktuellen Situation lebensbedrohlich. Eine verkehrte Welt. Nicht betroffen von der Schliessung ist unsere Notschlafstelle für Jugendliche und junge Erwachsene, das Nemo. Sein Betrieb läuft wie bisher weiter.

Verstärkung der Gassenarbeit

Wir lassen unsere Freunde von der Gasse aber nicht hängen. Das schulden wir ihnen, haben sie doch sonst keine Lobby, die ihnen beisteht. Darum bauen wir unsere Gassenarbeit kurzfristig aus. Und statt nachts versorgen wir Obdachlose im Pfuusbus vom 19. März an tagsüber mit Mahlzeiten und Informationen (von Dienstag bis Samstag jeweils von 8 bis 14 Uhr).

Zu eng, um weit genug zu sein

Neben Pfuusbus und Iglu mussten wir wegen der engen Platzverhältnisse im Lokal auch das Gassencafé Sunestube an der Militärstrasse 118 schliessen. Das Sunestube-Team leistet nun Dienst in der Gassenarbeit und bei der Tagesbetreuung im Pfuusbus.