Ein Fest zum Anfang

In den nächsten Wochen ziehen unser Fachspital Sune-Egge, die Pflegeeinrichtung Sunegarte, unser suchtakzeptierendes Wohnangebot sowie die Geschäftsstelle in neue Räumlichkeiten in Zürich-Affoltern. Am 9. Juni gewährten wir der Öffentlichkeit Einblicke in den Neubau.

Der Tag der offenen Tür vom Sonntag wurde zum Grossanlass, an welchem sich unterschiedlichste Menschen in Glaubten zum gemeinsamen Gottesdienst und der Hausbesichtigung trafen. Leute aus dem Quartier und der Kirchgemeinde waren ebenso zugegen wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Angehörigen sowie Menschen mit Lebensmittelpunkt Strasse. Sie alle waren gwundrig und wollten mit eigenen Augen sehen, was sich hinter den Türen des neuen Gebäudes mitten im Boomquartier am Nordrand Zürichs befindet. Gegen 600 Personen besichtigten schliesslich den Neubau und liessen sich von unserem Fachpersonal über Räume und Betreuungskonzepte informieren. Berührend und hoffentlich wegweisend waren die vielen Begegnungen, die dieser Tag ermöglichte.

Warum wir auf den Neubau angewiesen sind 
Weil das Gebäude an der Konradstrasse 62 in Zürich, in welchem unser Fachspital Sune-Egge seit seiner Gründung 1989 untergebracht ist, ursprünglich als Wohnhaus gebaut wurde, ist es für ein Spital ungeeignet. Es war die schiere Not, welche Pfarrer Sieber die Nutzung dieses Gebäude als Spital in der Nähe der offenen Drogenszene als die damals zweckdienlichste Lösung aufdrängte. Der Betrieb eines Spitals in diesem Haus erwies sich jedoch bald als wenig praktikabel. Das Haus ist nicht barrierefrei, zum Eingang führt eine Treppe über das Unter­geschoss. Es gibt keinen Bettenlift, nur einen engen Personenlift. Die Zimmer sind klein, die Gänge schmal, die Türen der Räume mit 70cm zu schmal für ein Krankenbett. Entsprechend sind Betten jeweils auseinanderzubauen, wenn sie im Haus verschoben werden müssen. Im Gebäude gibt es ein einziges, schmales Treppenhaus mit steilen Treppen, die für unsere körperlich schwachen Patienten nur mit viel Mühe zu nutzen sind. Entsprechend schwierig sind auch die Arbeitsbedingungen für unser Personal. 

Wer uns unterstützt
Während Jahren suchten wir eine geeignetere Liegenschaft. Die Suche erwies sich indes als extrem schwierig. Denn als spendenabhängige Stiftung müssen wir kostengünstig mieten, sind aber auf den Standort Zürich angewiesen, weil unsere Patientinnen und Patienten hier leben. Unerwartet nahm die Suche eine glückliche Wende, als uns die reformierte Kirche der Stadt Zürich mit einem Neubau im Quartier Glaubten die kaum mehr erhoffte Lösung bot. Entsprechend dankbar sind wir, dass wir dieser Tage als Mieterin in einen von der Kirche erstellten Neubau in Zürich-Affoltern einziehen können. Es ist ein einfacher, zweckdienlicher Nutzbau nach Massgabe behördlicher Vorschriften für ein Spital, ohne Schnick-Schnack und architektonische Extras. Erst eine grosse zweckbestimmte Spende (Legat) machte es letztlich möglich, dass wir für die Finanzierung des klinikkonformen Innenausbaus keine Spendengelder einsetzen müssen und der Umzug überhaupt Realität werden kann. Dafür sind wir sehr dankbar. 

Für wen Glaubten ein Segen sein soll
So freuen wir uns riesig über den neuen Standort und das neue Kapitel in der Geschichte unseres Fachspitals Sune-Egge und seiner derzeit in einer Mietliegenschaft in Egg ZH untergebrachten Langzeitpflegeeinrichtung Sunegarte, die mit dem Umzug der insgesamt 42 Betten nach Glaubten wieder zusammengelegt werden. Dass wir im Neubau zudem 35 betreute Wohnplätze für Suchtkranke anbieten können (unter anderem als Ersatz unserer infolge auslaufenden Mietvertrags wegfallenden Wohnplätze in Pfäffikon ZH), ergänzt unser Angebot für sozial schwache Mitmenschen ideal.