Corinne Dobler
«Mich beeindruckt, wie viel Menschen tragen können», sagt Corinne Dobler. «Und ich staune, wie gross der Glaube an Gott und das Gottvertrauen bei einigen dennoch ist.» Seit bald fünf Jahren steht sie bei uns als Seelsorgerin Verzweifelten zur Seite. Die zweifache Mutter ist zudem mit einem Teilzeitpensum als Pfarrerin in Bremgarten-Mutschellen engagiert. «Die grösste Herausforderung für mich ist, mich in den intensiven Begegnungen nicht zu verlieren», sagt sie.
Nach dem Gymnasium jobbte sie als Kinderhüterin, bei McDonald’s, in der Blue-Cocktail-Bar des Blauen Kreuzes und im Schliessdienst der Universität Zürich, wo sie später auch Theologie studierte. Das Interesse daran hatten Begegnungen mit Menschen unterschiedlicher Konfessionen und die sie noch heute umtreibende Frage «Was bleibt ewig?» geweckt. Corinne Dobler machte als eine der ersten Frauen die Rekrutenschule mit Sturmgewehr und Handgranate. Während des Studiums absolvierte sie die Offiziersschule mit dem obligatorischen 100-Kilometer-Marsch. Sie brachte es zur Kompaniekommandantin. «Im Militär lernte ich durchzubeissen und zu organisieren. Das kommt mir heute zugute.»
Corinne Dobler ist ein neugieriger Mensch; sie probiert Eisbaden oder macht trotz Höhenangst einen Gleitschirmkurs. «Mich reizt es, Neues zu entdecken. Aber ich merke, dass ich mit dem Alter ruhiger werde. Und mein Glaube hilft mir, immer wieder meine Mitte zu finden.»
• Walter von Arburg