Kurzinterview mit Beni Thurnheer

Bernard «Beni» Thurnheer (*1949) ist Sportreporter, TV-Moderator und Showmaster.

Welchen Stellenwert hat für Sie der Sport?
Sport bedeutet für mich in erster Linie Bewegung, also etwas Gesundes. Man kann sich nach Regeln bewegen, das ergibt dann einen sportlichen Wettkampf. Nicht zu verwechseln mit Spitzensport. Diese Extremleistungen sind nicht mehr gesund und gleichen mehr Zirkusvorstellungen, das heisst sie sind Unterhaltung.

Was sagen Sie zur Entwicklung im Spitzensport?
Immer höher, immer schneller, immer weiter... und leider auch immer ungesünder. Sie haben in der Schweiz Promi-Status.

Was bedeutet das Ihnen?
Mein Promi-Status rührt von den Medien her. Früher gab es nur wenige Medien, man konnte durch sie nachhaltiger prominent werden. Heute wird man es oft nur für ein paar Monate. Stolz sollte man nur auf das sein, was man geleistet hat, was zu Prominenz führte. Prominenz an sich ist noch kein positiver Wert.

Sind Sie eitel?
Ich würde sagen nein. Wobei: Jeder Mensch ist ja ein bisschen eitel und erscheint z.B. gerne ein paar Jahre jünger als er ist.

Wie reagieren Sie, wenn Sie auf der Strasse um Geld angebettelt werden?
Dann habe ich kein gutes Gefühl. Ich frage mich dann, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt, zu seinem Essen zu kommen. Ich kenne den bettelnden Menschen nicht und weiss nicht, ob er nur ein Bier kaufen will und einfach anstrengendere Tätigkeiten meidet. Ich würde gerne nur das Gute im Menschen sehen, bin aber einige Male enttäuscht worden und nicht gern der Dumme. Kurz, die Sache ist zweischneidig. Dies ist meine ehrliche Antwort, die mir sicher übelgenommen wird …

Was verbindet Sie mit Pfarrer Sieber?
Ich lernte ihn vor etwa vierzig Jahren kennen und habe ab und zu bei seinen Aktionen mitgemacht.

Wie schätzen Sie unsere Arbeit ein?
Den Ärmsten zu helfen, ist einfach eine gute Sache!