Ein Einblick in Helens* Leben

Im Nemo fühlt sich Helen (18) sicher, geborgen und unterstützt

«Aufgewachsen bin ich in Zürich-Altstetten und in Schwamendingen. Zunächst bei meinen Eltern, später in einem Heim. Ich habe drei Geschwister und drei Halbgeschwister. Die komplizierte Familiensituation war vielleicht auch ein Grund dafür, dass es zum Knall kam. Jedenfalls gab es bei uns während Jahren Streit. Als ich Freunde bei mir übernachten liess, obwohl mir meine Eltern dies verboten hatten, eskalierte die Situation.

Meine Eltern warfen mich raus. Sie waren mit mir und mit ihrem Leben überfordert. Ich kam in ein Heim und erhielt eine Beiständin. Ich hatte Stress mit den anderen. Ich wollte weg. Doch wohin? Es gab nur die Strasse.

Zum Glück machte mich meine Beiständin auf das Nemo aufmerksam. Hier fühle ich mich seit langem wieder einmal geborgen. Die Betreuerinnen sind freundlich. Die Räume sind grosszügig und hell. Und das Essen ist gut. Na ja, etwas mehr frisches Gemüse und Früchte könnte ich vertragen. Aber ich will nicht jammern. Insgesamt ist es ein feines Angebot.

Toll finde ich, dass ich hier schlafen und mich vom Gassenstress erholen kann. Cool ist auch, dass ich über die nächsten Schritte in meinem Leben beraten werde. So muss ich nicht zu Ämtern pilgern, sondern kann mich ganz auf meine Berufswünsche konzentrieren.

Meine nächsten Ziele? Ich möchte eine Schnupperlehre machen. Und dann suche ich mir eine WG. Ich möchte mein Leben selbst bestimmen. Das heisst, dass ich Verantwortung übernehme. Das muss ich lernen.»

*Name geändert

• Walter von Arburg, Kommunikationsbeauftragter