Im Gespräch mit Antoinette Hunziker-Ebneter

Antoinette Hunziker-Ebneter (*1960) war von 1995–2001 erste weibliche Chefin der Schweizer Börse. Seit 2006 ist sie CEO und Gründungspartnerin der Forma Futura Invest AG, einer unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaft für Anlagen mit Fokus auf eine nachhaltige Lebensqualität. Berufsergänzend engagiert sie sich bei der Waterkiosk Foundation, deren Projekte Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen.  

Wie hat Corona Ihr Leben verändert? 

In der Pandemie habe ich mir zum Ziel gesetzt, meine persönlichen Abwehrkräfte weiter zu stärken. Ich bewege mich noch mehr als zuvor in der freien Natur, wenn möglich jeden Tag, zum Teil auch in der Mittagspause. 

Was bedeutet Ihnen persönlich Geld?

Verantwortung und Freiheit. 

Warum gründeten Sie selbst ein Hilfswerk (für sauberes Trinkwasser in Entwicklungsländern)?

In der Schweiz duschen wir mit Trinkwasser, in anderen Ländern sind Kinder oft krank und können nicht zur Schule gehen, weil es an sauberem Wasser fehlt. Es ist mir ein Anliegen, diese Diskrepanz ein klein wenig zu vermindern. Zusammen mit Gleichgesinnten habe ich deshalb die Waterkiosk Foundation gegründet, die Schulen, Spitälern und Dörfern einfache, wirkungsvolle und bezahlbare Lösungen im Bereich der Wasserversorgung ermöglicht. 

Wie reagieren Sie, wenn Sie auf der Strasse um Geld angebettelt werden?

Da ich viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin, passiert mir das öfters. Je nachdem gebe ich einen kleinen Betrag oder auch mal etwas zu essen. 

Wann wurden Sie auf Pfarrer Sieber und seine Arbeit aufmerksam?

Mein älterer Bruder hat das Engagement von Pfarrer Sieber sehr geschätzt und mich vor vielen Jahren damit vertraut gemacht. 

Wo sehen Sie Vorteile privater Hilfswerke gegenüber staatlichen?

Private Hilfswerke sind meiner Meinung nach «fassbarer» und haben es in der Hand, über ihre Repräsentanten Verlässlichkeit zu vermitteln, was im besten Fall zu einem Vertrauensverhältnis mit ihren Spenderinnen und Spendern führt.