Im Gespräch mit Daniela Decurtin

Daniela Decurtins ist Direktorin des Verbands der Schweizer Gasindustrie.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Heimat ist für mich dort, wo ich wach bin, mich geborgen und im Einklang mit mir wiederfinde. Dies kann in der Natur sein, in Landschaften, in denen ich vorher noch nie war. Heimat finde ich im Kreis von Freunden und Familie. Heimat ist auch das Stadion Letzigrund bei den Heim- spielen des FCZ, die ich seit vielen Jahren besuche.

Woher kennen Sie Pfarrer Sieber?

Ich kenne ihn seit meiner Kindheit, denn ich bin in Zürich-Altstetten aufgewachsen, wo er als Pfarrer tätig war. Mein Vater hat ihm als Briefträger die Post gebracht und wurde dabei von Siebers Bernhardiner «empfangen». Als Lokaljournalistin hatte ich später in einer anderen Rolle mit ihm Kontakt. Stand ein Interviewtermin an, hatte er mich jeweils sehr lange warten lassen, weil ihm Menschen in Not wichtiger als Pressetermine waren.

Was beeindruckt Sie an Pfarrer Siebers Arbeit besonders und warum?

Mich hat beeindruckt, wie offen und unkompliziert er auf Menschen zugegangen ist, seien dies Obdachlose, Drogenabhängige oder Menschen, die einsam waren. Sein Geist lebt in seinem Sozialwerk weiter, zum Beispiel im Sune-Egge oder im Pfuusbus.

Welche Rolle soll das Sozialwerk Pfarrer Sieber Ihrer Meinung nach heute spielen?

Pfarrer Siebers Sozialwerk ist durch einen sehr persönlichen Zugang zu den Menschen mit ihren eigenen Lebensgeschichten geprägt. Diesen Geist sollte es weiterhin pflegen. Es stellt so eine wichtige Ergänzung zu anderen Angeboten für Menschen in Not dar.