Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli

Suchtakzeptierendes Wohnen

Im Ur-Dörfli wird Erwachsenen mit Abhängigkeitserkrankungen im Sinne der Schadensminderung und Überlebenshilfe eine suchtakzeptierende Wohnform mit individueller, interner Beschäftigung geboten. Hier finden die betroffenen Personen ein Obdach und fachliche Unterstützung auf ihrem Weg der Stabilisierung.

Wohnangebot

Das Ur-Dörfli verfügt über 23 Wohnplätze. Den Bewohnenden wird ein möbliertes Einzelzimmer zur Verfügung gestellt. Die Nasszellen befinden sich auf den jeweiligen Etagen. Den Bewohnenden steht zudem eine Waschküche und ein zusätzlicher Aufenthalts- und Musikraum zur Verfügung. Die Verpflegung (Vollpension) wird gemeinsamen im Speisesaal eingenommen. Rauchen ist in den Zimmern erlaubt, ansonsten gilt in der gesamten Liegenschaft ein Rauchverbot.

Betreuung

Fachpersonen sorgen an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag für eine individuelle und situationsangemessene Betreuung.

Von Montag bis Freitag wird den Bewohnenden unter agogischer Anleitung eine individuelle Beschäftigung in den Bereichen Werkstatt, Atelier und Hausdienst ermöglicht. Das Team Agogik ist zudem zuständig für die Kontrolle der elementaren Hygiene- und Reinigungsstandards, die ordnungsgemässe Nutzung der Zimmer und der gemeinschaftlich genutzten Räumlichkeiten. 

Die Bewohnenden werden zudem durch das Team Sozialpädagogik betreut, deren Arbeit auf die Stabilisierung der Lebensumstände sowie die Verbesserung der Wohnfähigkeit zielt. Das Team ist verantwortlich für ein sozialverträgliches Verhalten sowie die Herausgabe von Taschengeld. Zudem unterstützt es die Bewohnenden bei der Bearbeitung eingehender Post, im Umgang mit den Ämtern und Behörden, in der Alltagsbewältigung, in einem bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln sowie bei Bedarf bei der Suche nach einer passenden Anschlusslösung.

Am Wochenende und in der Nacht sind jeweils zwei Mitarbeitende vor Ort. Deren primäre Aufgabe ist die Unterstützung der Bewohnenden bei der Gestaltung ihrer Freizeit, die Sicherstellung der Verpflegung und Ansprechperson bei Fragen sowie im Bedarfsfall Deeskalation und Krisenintervention.

In Zusammenarbeit mit dem Sune-Egge, Fachspital für Sozialmedizin und Abhängigkeitserkrankungen, wird eine wöchentliche ärztliche Visite angeboten sowie die kontrollierte Abgabe von Medikamenten und Opioid-Agonisten-Therapie (Substitution) gewährleistet.

Aufnahmebedingungen

  • Volljährige Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen
  • Bereitschaft an der Tagesstruktur teilzunehmen
  • Bereitschaft die Aufenthaltsregeln einzuhalten

Ausschlusskriterien

  • Personen mit einer akuten Selbst- oder Fremdgefährdung
  • Personen, die intensive medizinische und/oder psychiatrische Betreuung benötigen
  • Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind 

Aufnahmeverfahren

  1. Telefonischer Erstkontakt der interessierten Person
  2. Persönliches Vorgespräch und Besichtigung
  3. Ärztliche Untersuchung im Sune-Egge (Fachspital für Sozialmedizin und Abhängigkeitserkrankungen)
  4. Vorliegende Kostengutsprache
  5. Eintritt

Dienstleistungen

  • 24/7-Anwesenheit der Mitarbeitenden
  • Vollbetreutes Wohnen mit Verpflegung (Vollpension)
  • Sozialpädagogische Betreuung
  • Niederschwellige Beschäftigung unter agogischer Anleitung
  • Kontrollierte Abgabe von Medikamenten
  • Opioid-Agonisten-Therapie (Substitution)
  • Unterstützung in der Freizeitgestaltung
  • Taschengeldauszahlungen
  • Wöchentliche ärztliche Visite vor Ort (durch das Sune-Egge)
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Fachpersonen des Unterstützungssystems