Zum 19. Mal luden das Marriott-Hotel Zürich und das Sozialwerk Pfarrer Sieber Suchtkranke, Arme, Obdachlose und Vereinsamte zu einer unvergleichlichen Adventsfeier ins Luxushotel am Ufer der Limmat ein. Auch dieses Jahr kamen die Gäste in Scharen. Rund 600 Personen fanden sich heute Sonntag im Marriott ein und vergassen für einige Stunden ihren von Armut, Sorgen und Einsamkeit geprägten Alltag. Das Hotelpersonal um Direktor Daniel Lehmann, das diesen Grossanlass jeweils in seiner Freizeit stemmt, zeigte einmal mehr ein riesen-grosses Herz für Bedürftige und geizte nicht mit erstklassiger Küche und gelebter Gastfreundschaft.
Ein würdiger Rahmen
Nebst erlesener Kulinarik wurde den Gästen ein würdiges Rahmenprogramm geboten. Moderiert von der reformierten Pfarrerin Corinne Dobler, überbrachte Sozialvorsteher Raphael Golta eine Grussbotschaft der Zürcher Stadtregierung. Grossmünsterpfarrer Christoph Sigrist rief den Sinn von Weihnachten in Erinnerung, und die Barber Angels, ehrenamtlich arbeitende Coiffeusen und Coiffeure, rasierten und frisierten fast 100 Gäste gratis. Viel Applaus erntete die Band The Speedfingers mit ihrem stilistisch vielseitigen Programm. Höhepunkt des Nachmittags war eine filmische Rückblende ins Jahr 1963, als Pfarrer Sieber im Luftschutzbunker beim Helvetiaplatz seine erste Notschlafstelle einrichtete.
Gemeinschaft, die guttut
Weihnachten ist das Fest der Familien. Mit ihm sind viele Emotionen und Erwartungen verknüpft. Für Menschen, die arm, obdachlos, suchtkrank oder einsam sind, ist die Adventszeit deshalb besonders schwierig. Meist nehmen sie ihre Vereinsamung in dieser emotionalen Jahreszeit am erbarmungslostesten wahr. Die Marriott-Weihnacht ist für sie darum ein Lichtblick in dunkler Zeit. Die Gäste bilden für einen Nachmittag eine Art grosse Familie und erleben so, was in ihren Leben sonst fehlt: Gemeinschaft. So genossen sie heute nicht nur das reichhaltige Buffet, musikalische Unterhaltung und die Weihnachtsbotschaft, sondern auch das Zusammensein.
Das Zürich Marriott Hotel liegt mitten im Herzen der Stadt Zürich am Ufer der Limmat. Es bietet 266 Zimmer, inklusive 9 Suiten, und 16 moderne Veranstaltungsräume. In diesen finden Gäste auf insgesamt 1730 Quadratmetern ideale Voraussetzungen für innovative und kreative Anlässe. Für den kulinarischen Genuss sorgen das renommierte thailändische Restaurant „White Elephant“ sowie das Restaurant „eCHo“, das Schweizer Küche modern interpretiert.
Das Sozialwerk Pfarrer Sieber (SWS) bietet Menschen in Not – wie Suchtkranken, Obdachlosen, psychisch und physisch Leidenden, Mittellosen und Heimatlosen – seelsorgerliche, soziale, medizinische und materielle Hilfe an. Unsere Angebote orientieren sich am Konzept «auffangen – betreuen – weiterhelfen» und haben zum Ziel, Menschen schrittweise in die Gesellschaft zurückzuführen. Das SWS wird dort aktiv, wo andere Netze fehlen. Es aktualisiert die biblische Botschaft der Nächstenliebe im Blick auf die gesellschaftliche Not. Gegenwärtig arbeiten rund 190 Mitarbeitende und gut 350 Freiwillige für das SWS. Gegründet wurde die Stiftung 1988 von Pfarrer Ernst Sieber.