Erinnerungen ans Leben

Am Donnerstag vor dem Ewigkeitssonntag gedachten wir an der Langstrasse der im vergangenen Jahr verstorbenen Gassenleute.

Ort und Setting passten. Bei trübem Novemberwetter, Temperaturen um den Gefrierpunkt und umbrandet vom Strassenlärm versammelten sich am 23. November an der Kreuzung Langstrasse-Röntgenstrasse Mitarbeitende, Angehörige und Freunde von Gassenleuten, die in den vergangenen Monaten für immer von uns gegangen sind. Warum eine Erinnerungsfeier dieser Art nicht in einer Kirche? «Es ist passender, dort an die Verstorbenen zu denken, wo sie lebten», sagt SWS-Seelsorgerin Corinne Dobler. «Auf Strassen und Plätzen ist die Hemmschwelle niedriger und die Unmittelbarkeit des Lebens greifbarer.»

Warmer Tee und wärmende Gedanken
Mit einer schlichten Andacht, besinnlichen Liedern und dem Verlesen von 47 Namen von in den letzten Monaten Verstorbenen schafften die Seelsorgeteams von SWS, Netz 4, Open Heart und Franziskanischer Gassenarbeit einen würdigen Anlass. Nach der Feier im Freien lud die Sunestube noch zum Austausch bei Tee und Kaffee – eine von etlichen Erschienenen dankbar angenommene Geste, die einen würdigen Abschluss des Abends ermöglichte. Mögen die Verstorbenen in unseren Herzen weiterleben und bei Gott ihren Frieden finden.