Schnee und Sonne genossen

Bewohnende und Betreuende des Ur-Dörfli machten zum Winterende einen beglückenden Schlittel-Ausflug auf die Laucheren.

Die Sucht lässt bei Betroffenen oft alles andere als die Befriedigung ihrer Sucht in den Hintergrund treten. Sie können nicht anders. Dabei benötigen und schätzen auch sie Freizeit-Erlebnisse und erholsame Momente. Ohne Anleitung und Begleitung kommen sie aber nie soweit. Darum führen unsere Mitarbeitenden unserer Einrichtungen für Bewohnerinnen und Bewohner immer wieder Ausflüge durch. Sei es in Museen oder den Zirkus, sei es in den Zoo oder in die Natur. Wichtig ist, dass Suchterkrankte ohne Suchtdruck entdecken, wie viel Schönes das Leben bietet und welche Potenziale in ihnen stecken.

Blessuren ohne Folgen

Jüngstes Beispiel für einen solchen Ausflug ist der Schlittelplausch, den vier Betreuerinnen mit sieben Bewohnenden unserer Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli Ende März auf die Pisten der Laucheren unternahmen. Während die einen einfach in der Sonne sassen und den Schnee und die prachtvolle Bergkulisse genossen, wagten sich andere voller Elan auf die Piste. «Ein Bewohner liess seinen Schlitten einfach mit erhobenen Armen sausen, obschon er nicht wusste, wie man einen Schlitten steuert», erzählt Betreuerin Sonja Tena. Prompt sei er in einen Graben gefahren und habe von der Medizinische Praxisassistentin verarztet werden müssen. «Trotz des Unfalls hat ihm das Schlitteln derart Spass gemacht, dass ihn selbst die Blessuren nicht davon abhalten konnten, eine weitere Abfahrt zu wagen.»

Freude und Dankbarkeit

Nach den bereichernden Abfahrten trafen sich die Ausflügler zum wohlverdienten Kaffee auf der sonnenbeschienenen Terrasse eines Bergrestaurants. Nach der Talfahrt mit der Sesselbahn zeigte sich auf der Rückfahrt, wie wertvoll dieser Tag für die Teilnehmenden war. «Alle waren rundum glücklich, zufrieden und dankbar», sagt Sonja Tena. «Auf der Heimfahrt im VW-Bus wurde gesungen und gelacht. Und die Teilnehmer haben sich bei uns mehrfach bedankt.»