So dürften sich Joseph und Maria vor gut 2000 Jahren gefühlt haben, als sie auf der Suche nach einer Herberge bei meteorologischer und menschlicher Kälte letztlich nur noch in einem zugigen Stall Unterschlupf fanden. Die heutige Gassenweihnacht des Sozialwerks Pfarrer Sieber in einem Zelt auf dem windigen Kasernenareal liess eine Ahnung der Atmosphäre von damals aufkommen. Doch hier wie damals konnte das graue und kalte Drumherum den hoffnungsvollen Kern der weihnachtlichen Botschaft nicht ersticken. Und so freuten sich heute auf dem Kasernenareal mehr als 100 obdachlose und vereinsamte Menschen zusammen mit Mitarbeitenden und Freiwilligen des Sozialwerks Pfarrer Sieber über das Wesentliche von Weihnachten: hoffnungsvolle Gemeinschaft, die die Einsamkeit vertreibt. Bei Käse, Aufschnitt, Brot, Kaffee, Kuchen, Live-Handharmonikamusik, einem Quiz und schliesslich der vom Seelsorgeteam von Pfarrer Siebers Sozialwerk humorvoll inszenierten Weihnachtsgeschichte kam man ins Gespräch, tauschte sich aus und erfreute sich daran, diesen Tag nicht allein verbringen zu müssen.
Drinnen und draussen in Gemeinschaft
Weihnachten ist gemeinhin das Fest der Familie. Die Hoffnung auf emotionale Nähe und wohltuende Gemeinschaft prägt dieses Fest wie kein anderes. Mit Weihnachten sind viele Emotionen und Erwartungen verknüpft. Für Menschen, die einsam oder obdachlos sind, ist Weihnachten deshalb besonders schwierig. Darum finden in allen Einrichtungen des Sozialwerks Pfarrer Sieber über die Festtage Weihnachtsfeiern statt. Doch nicht alle Obdachlosen finden den Weg in eine unserer Wohneinrichtungen, Anlauf- oder Notschlafstellen. Um auch diesen Menschen wenigstens für einige Stunden Gemeinschaft und Wärme zu ermöglichen, führte das SWS heute die Gassenweihnacht durch.