Peter

Ohne Freiwillige könnten wir vor allem unsere niederschwelligen Angebote nicht anbieten. Peter Haibucher ist seit 12 Jahren Hüttenwart im Pfuusbus. Er weiss, worauf es ankommt.

Peter Haibucher scheint endlos über Energie zu verfügen. Neben seinem 100-Prozent-Pensum bei der Post versieht er seit 12 Jahren zweimal im Monat Hüttenwartdienste im Pfuusbus. Und absolviert nebenbei Marathon- und Bergläufe. «Ich bin einfach ein Bewegungsmensch», sagt er. «Und ich mag Menschen.» Ernst Sieber mit seiner Hemdsärmeligkeit habe ihm immer schon Eindruck gemacht, erinnert er sich. «Als ich 2009 erfuhr, dass der Pfuusbus Helfer suchte, meldete ich mich.» Haibucher fühlte sich rasch wohl in seiner neuen Aufgabe inmitten obdachloser und verzweifelter Menschen. Seine Familie habe anfangs etwas irritiert reagiert. Aber als er begeistert von seiner Arbeit erzählte, wich die Skepsis und machte Verständnis und Anerkennung Platz.

mehr

Als Hüttenwart ist Peter Haibucher für die Registrierung der Gäste, die Küchenorganisation, den reibungslosen Nachtbetrieb, aber auch die Ordnung in der Notschlafstelle und die Betreuung der anderen Freiwilligen zuständig. Und er überantwortet jenen Gästen, die stabil genug sind, kleine Aufgaben. «Ich merkte rasch, dass die meisten Obdachlosen nicht dumm sind, ihre Talente im Moment aber nicht abrufen können. Die Gesellschaft unterschätzt sie und schubladisiert sie zu Unrecht», so der sportliche Mitfünfziger. Naiv ist Haibucher nicht. «Im Pfuusbus muss man flexibel sein und gut zuhören können. Aber auch Nein sagen und Regeln durchsetzen. Es gibt ruhige Nächte und andere, in welchen alkoholisierte und psychisch angeschlagene Gäste unruhig sind und sich diese Unruhe auf die ganze Gemeinschaft überträgt. Da muss man rasch und umsichtig handeln können. Leute mit Helfersyndrom sind im Pfuusbus definitiv am falschen Platz.»

weniger